Prof. em. Dr. Leonhard Kleiser

Prof. em. Dr. Leonhard Kleiser
Emeritierter Professor am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik
Zusätzliche Informationen
Leonhard Kleiser ist seit dem 1. September 1994 ordentlicher Professor für Strömungslehre am Institut für Fluiddynamik der ETH Zürich.
Er wurde 1949 in Freiburg i.Br. (D) geboren und studierte Mathematik und Physik an der Universität Freiburg. Danach arbeitete er am Forschungszentrum Karlsruhe auf dem Gebiet der numerischen Verfahrensentwicklung und Strömungssimulation. Im Jahr 1982 promovierte er an der Universität Karlsruhe (TH) zum Dr.-Ing. und wechselte an die Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen. Dort übernahm er den Aufbau der Arbeitsgruppe "Transition und Turbulenz" des Instituts für Theoretische Strömungsmechanik, die er bis zu seiner Berufung an die ETH Zürich leitete.
Sein Forschungsgebiet sind überwiegend Grundlagenprobleme der Fluiddynamik, die mittels numerischer Simulation auf Grossrechnern angegangen werden. Das aktuelle Forschungsinteresse seiner Gruppe gilt transitionellen und turbulenten Strömungen, partikelbeladenen Mehrphasenströmungen, biomedizinischen Strömungen und der Entstehung von Strömungslärm. Dafür werden genaue und zugleich effiziente Methoden entwickelt. Bei "Direkten Numerischen Simulationen" werden die Grundgleichungen der Strömungsphysik ohne Modellannahmen numerisch gelöst, wobei alle Einzelheiten einer turbulenten Strömung in Raum und Zeit aufzulösen sind und ein dementsprechend enormer Rechenaufwand entsteht. Die Methode der "Grobstruktursimulation" (Large-Eddy Simulation) ist dagegen um Grössenordnungen effizienter, erfordert aber eine Modellierung der Feinstruktur. Hier konnten mit neuen Modellierungskonzepten wesentliche Fortschritte erzielt werden. Derartige Methoden werden es erlauben, die Qualität praktischer Strömungsberechnungen künftig wesentlich zu steigern.
Prof. Kleiser verbrachte Gastaufenthalte bei der UC Santa Barbara, am Caltech und der Universität Uppsala. Er dient der wissenschaftlichen Gemeinschaft durch Mitarbeit bei Fachzeitschriften, der Organisation internationaler Tagungen sowie in nationalen und internationalen Fachgremien und Kommissionen. Für seine Pionierbeiträge zur Entwicklung genauer numerischer Methoden zur Strömungssimulation und deren Anwendung zur Erforschung von grundlegenden Phänomenen der Fluiddynamik wurde er von der American Physical Society (APS) zum Fellow gewählt.
Mitgliedschaften
Seit | Mitgliedschaft |
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AIAA, APS, DGLR, ERCOFTAC, EUROMECH, GAMM |
Ehrungen
Jahr | Ehrung |
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Fellow of the American Physical Society (APS) |