Markus Meier-Fonds
Der «Markus Meier-Fonds» der ETH Zürich wurde im Gedenken an Prof. Dr. Markus Meier (1955-2005) eingerichtet. Der Fonds ist zweckgebunden und dient der Vergabe von Stipendien an hochqualifizierte Studierende, die ihr Bachelorstudium an einer Schweizer Universität oder Schweizer Fachhochschule abgeschlossen haben und nun ein Master-Studium in einem der Studiengänge des Departements für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der ETH Zürich beginnen möchten.
Das Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (D-MAVT) bietet zwei konsekutive Master-Studiengänge an in
- Maschineningenieurwissenschaften
- Verfahrenstechnik
und drei spezialisierte, vom D-MAVT geleitete Master-Studiengänge in
- Micro and Nanosystems
- Nuclear Engineering
- sowie in Robotics, Systems and Control.
- Bewerbungsformular
- Bewerbungsschreiben mit Angaben zu den persönlichen Ausbildungs- und Berufszielen und Begründung des Antrages auf finanzielle Unterstützung mit folgenden Unterlagen:
- Direkte Bundessteuer und definitive Staats- und Gemeindesteuerrechnung des Vorjahres der Eltern
- Kopie des kantonalen Stipendienentscheides für das betreffende Studienjahr oder Semester
- Kopie allfälliger Stipendienentscheide anderer Stellen
- Kopie Darlehensentscheid(e)
- Kopie einer allfälligen Waisen- bzw. Halbwaisenrente oder einer AHV- bzw. IV-Kinderrente
- Beleg Fahrkosten (nur wenn Wohnort nicht Stadt Zürich)
- Leistungsüberblick mit Studienleistungen im Bachelor-Studium. Für ETH-externe Bewerber und Bewerberinnen ist die hohe Qualifikation zu bestätigen, etwa durch Platzierung auf Rangliste, Notendurchschnitt und Standardabweichung.
- Externe Bewerber und Bewerberinnen müssen zusätzlich 2 Empfehlungsschreiben von Professoren bzw. Professorinnen des absolvierten Studiengangs einreichen.
Die Bewerbung um ein Master-Stipendium ist jeweils bis zum 15. April bei der D-MAVT-Studienadministration einzureichen. Das Master-Studium muss im darauffolgenden Herbstsemester aufgenommen werden. Bitte füllen Sie das Bewerbungsformular aus.
Es werden maximal drei Stipendien pro Jahr vergeben.
Die Stipendien werden in der Regel für drei Semester (reguläre Studienzeit eines Master-Studiums) vergeben. Fachhochschulabsolventen mit Auflagen wird das Stipendium für vier Semester gewährt.
Während der Dauer eines Mobilitätsstudiums an einer anderen Hochschule oder eines Industrie-Praktikums wird die Auszahlung des Stipendiums ausgesetzt.
Das Stipendium beträgt pro Semester (6 Monate) maximal CHF 9'000.
Die Stipendiaten müssen jedes Semester den Nachweis an die Studienadministration D-MAVT erbringen, dass sie die verlangten Leistungskontrollen bestanden und die Kreditpunkte erzielt haben.
Dieses Stipendium kann nicht zusätzlich zu einem anderen Stipendium bezogen werden.
Die Bewerbungen werden von der Studienadministration nach den Master-Studiengängen sortiert und den jeweiligen Zulassungsausschüssen vorgelegt. Diese schlagen daraus mögliche Kandidierende vor.
Die aus sämtlichen Master-Studiengängen gesammelten Vorschläge werden im Rahmen der vorhandenen Mittel von einer D-MAVT-internen Jury geprüft, die daraus die besten Kandidierenden als Stipendiaten und Stipendiatinnen auswählt.
Der Studiendelegierte teilt den Bewerbern und Bewerberinnen die Entscheidung mit.
Die Stipendien werden semesterweise zu Beginn des Semesters durch den Stipendiendienst der ETH Zürich ausbezahlt. An Studierende, die für den Übertritt in einen Master-Studiengang Auflagen im Umfang von mehr als 30 Kreditpunkten zu erfüllen haben, wird das Master-Stipendium erst ausbezahlt, wenn ein Drittel der gestellten Auflagen erfüllt worden ist.
Die Auszahlung eines Stipendiums endet, wenn die für das betreffende Master-Studium verlangten Studienleistungen nicht erbracht werden.
Markus Meier wurde 1955 geboren und ist in Solothurn aufgewachsen.
Nach Abschluss seiner Berufsausbildung als Maschinenzeichner in der Scintilla AG Solothurn erlangte er auf dem zweiten Bildungsweg die Matura. Anschliessend absolvierte er ein Maschineningenieur-Studium und promovierte an der ETH Zürich im Bereich Umformtechnik.
Er sammelte Industrieerfahrungen als technischer Leiter bei Robitron AG in Schaffhausen, wo er später die Geschäftsführung übernahm. Dort befasste er sich mit der industriellen Automation, insbesondere mit der Herstellung von Compact Discs unter Reinraumbedingungen. 1990 wechselte er als Geschäftsführer zur Soudronic Neftenbach AG, die sich einen Namen durch die Produktion hochwertiger Maschinen und Produktionsanlagen für die Schweisstechnologie in der Automobilindustrie gemacht hatte. Neue Technologien, bekannt als «tailored blanks» und geschützt durch mehrere Patente, wurden erfolgreich auf dem Weltmarkt eingeführt.
Seit April 1996 war Markus Meier ordentlicher Professor für Produktentwicklung an der ETH Zürich im Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik.
Forschung und Lehre
Seine Forschung konzentrierte sich auf Produktinnovationsprozesse - in den Prozessen, Methoden und Anwendungen von Kommunikations- und Visualisierungstechnologien im Zusammenhang mit digitaler Produktrepräsentation und kollaborativen Entwickeln. Dies geschah immer in enger Zusammenarbeit mit der Industrie.
In der Lehre ermutigte er die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure, innovatives Denken und Handeln zu zeigen, kombiniert mit interdisziplinärer Teamarbeit, und teilte sein vertieftes, praxisnahes Fachwissen über Produktionsprozesse. Die studentischen Innovationsprojekte wurden bei einem internationalen Benchmark als «successful best practice» ausgezeichnet.
Als Studienddelegierter des Departements Maschinenbau und Verfahrenstechnik und Mitglied der Studienkommission setzte er sich mit ausserordentlicher Energie für alle Studienbelange ein.
Für die Studierenden war er eine Identifikationsfigur, und er war eine treibende Kraft bei der Umsetzung von Reformen und Neuerungen im Lehrbereich, wodurch auch die Bologna-Reform im Departement erfolgreich und frühzeitig umgesetzt wurde. Zudem knüofte er interdisziplinäre Kontakte zu anderen Universitäten und Fachhochschulen und implementierte übergreifende Kurse.
Aufgrund seiner industriellen Erfahrung war er für alle – externe Interessensgruppen, Mitarbeitende und Studierende – ein ideales Bindeglied zwischen Politik, Industrie und Universitäten. Er wurde in über 20 Kommissionen und Arbeitskreise berufen und gründete mehrere Spin-off-Unternehmen. Seine Leistungen wurde durch zahlreiche akademische Auszeichnungen im In- und Ausland anerkannt.
Prof. Dr. Markus Meier verstarb am 17. April 2005 bei einem Unfall.