Zur Geschichtes des Departements
1855, sieben Jahren nach der Gründung des schweizerischen Bundesstaates 1848, wird die Eidgenössische Polytechnische Schule in Zürich eröffnet. Mitten in der industriellen Revolution erfüllt sich damit der Traum einer nationalen Universität, die die zukünftige Elite ausbilden soll.
Bei ihrer Eröffnung umfasst die Schule sechs Abteilungen, darunter Architektur, die Ingenieursabteilung mit Strassen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasserbau und die mechanisch-technische Abteilung für den Maschinenbau. Bereits 1924 ist das Angebot auf zwölf Abteilungen gewachsen. Heute gliedert sich die ETH in 16 Departemente, die als Lehr- und Forschungseinheit fungieren. Das 1999 eingeführte Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik (D-MAVT) beschäftigt heute rund 40 Professoren, die an acht Instituten und zwei selbständigen Professuren forschen und lehren. Während das Studium zu Beginn nur vier Semester dauerte, sind es heute sechs mit Bachelor-, bzw. neun oder zehn mit Master-Diplom.
Gebäude
Weil das Hauptgebäude des Polytechnikums schnell aus allen Nähten platzt, wird im Jahr 1900 das Maschinenlaboratorium an der Sonneggstrasse eröffnet. Das neue Labor wird mit Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren, einer Kältemaschine und einer Dampfturbine ausgestattet. In den achtziger Jahren wird das Maschinenlabor umgebaut, erweitert und modernisiert und das CLA–Gebäude an der Clausiusstrasse eröffnet. 2009 bezieht das D-MAVT das LEO an der Leonhardstrasse, 2014 hat ein Teil des Departements das neue LEE-Gebäude „Oberer Leonhard“ bezogen, dass ebenfalls an der Leonhardstrasse liegt. Zudem hat das Departement Aussenstellen im Innovationspark Technopark, im Industriequartier im Technopark und bei IBM in Rüschlikon.
Forschung
Die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz, die nationale und internationale Vernetzung mit anderen Hochschulen und Universitäten und die Bildung neuer Departemente an der ETH Zürich verändern die Forschung des Departements Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Bereiche wie hydraulische Maschinen, Kältetechnik, Feintechnik oder Textilmaschinen werden nach Professorenwechseln nicht weitergeführt. Die Forschung an Maschinen- und Apparateteilen tritt zugunsten von produkte-, system- und verfahrensbezogenen Aspekten in den Hintergrund. Statt zeitaufwendiger Experimente nutzen die Forscher immer öfter Berechnungs- und Simulationsverfahren. Finanziell schlagen die Experimente wegen kostspieliger, neuer Messverfahren wie der Lasertechnik weiterhin beträchtlich zu Buche. Interdisziplinäre Wissensgebiete erweitern das Forschungsfeld, beispielsweise Mechatronik und Robotik (Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik), Verfahrenstechnik (Maschinenbau, Chemie, Biologie) und Energietechnik (Maschinenbau, Physik, Chemie). Ausserdem werden wirtschaftliche und soziale Gesichtspunkte und Auswirkungen auf die Umwelt immer stärker in Lehre und Forschung einbezogen.
Lehre
Die wirtschaftliche Entwicklung und die Einführung der Fachhochschulen verstärken und verbreitern das ingenieur- und naturwissenschaftliche Grundlagenwissen. Das Studium an der ETH wird immer wissenschaftlicher. Ein wichtiger Schritt ist die Umstellung vom Diplomstudium zum Bachelor- und Master-Studium im Jahr 2002: die europäischen Abschlüsse werden vereinheitlicht, damit sich die Mobilität der Studierenden erhöht. Im Anschluss an das Bachelor-Grundlagenstudium bietet das Departement heute sieben verschiedene Master-Studiengänge.