Auf der Suche nach Energielösungen

Maria Lukatskaya wurde zur Assistenzprofessorin für elektrochemische Energiesysteme am Departement für Maschinenbau und Verfahrenstechnik ernannt. Ihre Schwerpunkte sind die Energieforschung und die Speicherung elektrischer Energie. Zum 1. Dezember 2019 hat die 31-jährige Moskauerin ihre Stelle offiziell angetreten. Wir stellen sie im Interview vor.

Maria Lukatskaya
Maria Lukatskaya

Was ist das Ziel Ihrer Forschung?
Maria Lukatskaya: Unsere Forschungsgruppe fokussiert sich auf die Entwicklung neuer Lösungen, um den wachsenden Energiebedarf zu decken. Wir untersuchen komplexe Phänomene in Feststoffen und Flüssigkeiten sowie an deren elektrifizierten Grenzflächen, die mit der reversiblen und effizienten Umwandlung elektrischer Energie in Kraftstoffe verbunden sind. In einem nächsten Schritt wollen wir das durch unsere Forschung erworbene Wissen anwenden, um neue Materialien für Batterien und zur Elektrokatalyse zu entwickeln, die über eine verbesserte Leistung, Effizienz und Sicherheit verfügen sowie günstiger hergestellt werden können. Auch wollen wir umweltfreundliche Energiesysteme konzipieren.

Was fasziniert Sie an diesem Thema?
Der Energiebereich steht vor grossen Herausforderungen, vor allem wenn es um die Konzeption und Umsetzung von sauberen und erneuerbaren Energielösungen geht. Ich finde dabei die Komplexität des Energiebereichs sehr spannend, da man viele Parameter berücksichtigen muss: das Moleküldesign, Optimierungen auf Systemebene oder den Aspekt der Umweltbelastung.

Warum haben Sie sich entschieden, die Stelle bei D-MAVT anzunehmen?
Ich glaube, dass die spannendsten wissenschaftlichen Entdeckungen an der Schnittstelle zwischen verschiedenen Forschungsbereichen gemacht werden. Die ETH Zürich und das D-MAVT bieten aufgrund der vielfältigen Forschungsbereiche genau diese Schnittstellen. D-MAVT verfügt über weltweit führende Forschungsgruppen in Bereichen, die von der Robotik über funktionelle Materialien bis hin zu biomedizinischen Anwendungen reichen und die zahllose Möglichkeiten für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bieten.

Was wollen Sie in den kommenden fünf bis zehn Jahren beruflich erreichen?
Ich liebe es, Neues zu erforschen und meine eigene Arbeit mit neuen Forschungsdisziplinen zu verbinden. Ich hoffe, dass meine Forschungsgruppe in zehn Jahren Antworten auf viele komplexe Fragen der Energieforschung geben kann. Und natürlich hoffe ich auch, dass die Doktoranden und Postdocs, die mein Labor verlassen, mit ihrer eigenen Forschung äusserst erfolgreich sein werden.

Was tun Sie zum Ausgleich zu Ihrer Arbeit und um neue Energie zu gewinnen?
Ich wandere und reise gerne.

Was empfehlen Sie Studierenden, die eine Karriere in der Forschung anstreben? Welche persönlichen Eigenschaften braucht man?
In einem ersten Schritt ist es wichtig, die grosse wissenschaftliche Frage zu formulieren, die man beantworten möchte. Hat man diese gefunden, empfehle ich, die Forschungsreise selbst genauso zu geniessen, wie das Erreichen von Zielen. In Bezug auf die persönlichen Eigenschaften halte ich es für wichtig, neugierig zu sein, nicht aufzugeben – auch wenn etwas mal nicht gelingt - und stets auch über den Tellerrand hinauszuschauen.

Kurzprofil

  • 2018-2019 Postdoctoral Research Fellow für Photon Science am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC), Kalifornien, USA
  • 2016-2019 Postdoctoral Research Fellow an der Stanford University, Kalifornien, USA
  • 2015 Doktorat in Materialwissenschaften und Ingenieurwesen an der Drexel University, Pennsylvania, USA
  • 2011 Master-Abschluss in Chemie an der Lomonosov-Universität Moskau, Russland
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