D-MAVT für helpfulETH

Besondere Zeiten erfordern besondere Massnahmen. So hat sich die ETH Zürich zum Ziel gesetzt, ihr Wissen für den Kampf gegen das Coronavirus zu nutzen. Forschende vom Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik sind aktiv an den Projekten der Initiative helpfulETH beteiligt.

von Jessica Stobaugh

helpfulETH grüsst alle, die an der «vordersten Front der Technik» gegen COVID-19 stehen. Was zu Beginn der Coronakrise als Idee begann, ist heute eine lebendige Initiative, die kurzfristige technische Lösungen für COVID-19 für den Gesundheitssektor entwickelt. helpfulETH wurde von der ETH Zürich und der EPFL auf Initiative der Professoren Mirko Meboldt (D-MAVT) und Professor David Atienza Alonso auf den Weg gebracht. Das Team rund um die Initiative ist stetig gewachsen und besteht heute aus über 100 engagierten Forschenden.

Makerspace Maskenproduktion

Produktion von Prusa-Masken im Makerspace
Eines unserer Projektteams stellt Prusa-Gesichtsmasken im 3D-Druck her. Die Masken werden in enger Zusammenarbeit mit Tests im Gesundheitswesen entwickelt. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Student Project House (SPH). «Jeder ist wirklich motiviert, einen Beitrag zu leisten, und es ist inspirierend, all unser Wissen einsetzen zu können, um zu helfen! Es kann anstrengend sein, mehrere Stunden lang monotone Aufgaben zu erledigen, wie zum Beispiel das Schneiden identischer Stücke zu einer riesigen Menge von Schilden, vor allem wenn nicht immer garantiert werden kann, dass sie auch eingesetzt werden. Aber es lohnt sich, wenn man bedenkt, welchen Unterschied wir in der Realität des Gesundheitswesens machen», sagt das Team.

Die Produktion findet im Makerspace des SPH statt (das ausschliesslich für diese technischen Entwicklungen geöffnet wurde). Die Ingenieure arbeiten in Schichten von 4 Stunden. Eine 30-minütige Pause zwischen den einzelnen Schichten stellt sicher, dass sie Abstand halten können. Es sind immer zwei Projektleiter vor Ort, um sicherzustellen, dass die SGU- und SPH-Regeln jederzeit eingehalten werden und dass die Gesundheit geschützt ist. Bisher wurden über 2500 Masken hergestellt, die bereits in Spitälern zum Einsatz kommen!

Schutzhüllen für Smartphones
Ein weiteres Projekt widmet sich der Unterstützung des medizinischen Fachpersonals beim Schutz seiner Smartphones vor Oberflächenkontamination, da sie für die interne Kommunikation auf diese Geräte angewiesen sind. Gegenwärtig konzentriert sich das sechsköpfige Team unter der Leitung von Daniel Omidvarkarjan, Ingenieur am PDZ, und Daniel Kirschenbaum, Mediziner am Universitätsspital Zürich, auf Geräte zum sicheren Anbringen und Entfernen von Schutzhüllen an den Telefonen.

Prone position

«Taco und Kissen»
Das Umlagern schwer erkrankter COVID-19-Patienten in Krankenhäusern ist eine komplexe Aufgabe, für die es in der Regel fünf Intensivpflegekräfte braucht. Um das Verfahren zu vereinfachen und die Arbeitsbelastung der Pflegenden zu verringern, hat sich ein helpfulETH-Projekt mit der Entwicklung einer sogenannten «Taco und Kissen»-Lösung beschäftigt. Ein Entwicklungsteam unter der Leitung von Julian Ferchow, Doktorand bei PD, dem ETH-Alumni Hanspeter Keel und Frederick Waldern, Ingenieur-Alumni von pdz, erarbeitete in enger Zusammenarbeit mit den Industriepartnern Zühlke und Scazziga AG sowie dem Universitätsspital Zürich ein verbessertes Umlagerungsverfahren.

Angesichts der Remote-Arbeitssituation erforderte vor allem das Testen des Wickelns und Drehens von Patienten viel Kreativität. Für die Tests verwandelten die Forschenden den Dachboden im Haus eines Teammitglieds in eine temporäre Versuchsanlage und holten per Video Feedback vom USZ ein. Am Ende erarbeiteten USZ und helpfulETH ein Konzept, das die Anzahl des medizinischen Personals für die Umlagerung von fünf auf drei reduziert.

«Die grösste Herausforderung bestand darin, das Material zu beschaffen und den sterilen Transfer der Prototypen zum USZ zu organisieren. Das gesamte Material musste 48 Stunden vor der Übergabe an das USZ verpackt und gelagert werden», sagt das Team. «Alles in allem verlief die Zusammenarbeit trotz der Distanz überraschend gut.»

externe SeiteVideo «Proning Taco»

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