Ingenieurwissenschaften machen Spass
«Ingenieurwissenschaften machen Spass» - das ist die Kernbotschaft des Schülerinnentags. Über 80 Schülerinnen kamen auf Einladung von LIMES (Ladies In Mechanical and Electrical Studies) an die ETH Zürich und informierten sich über das Studium an den Departementen Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Informationstechnologie und Elektrotechnik.
Im vergangenen Jahr hatte der Schülerinnentag aufgrund der Coronapandemie online stattfinden müssen. Umso mehr freuten sich die rund 80 Schülerinnen aus der gesamten Schweiz am 26. November 2021, live Hochschulluft schnuppern zu können. Organisiert wurde der neunte Schülerinnentag von LIMES, der Frauenkommission des Akademischen Maschinen- und Elektro-Ingenieur Vereins. Ziel ist es, Berührungsängste vor den bis heute von Männern dominierten Studiengängen abzubauen und die vielfältigen Möglichkeiten vorzustellen.
Zum Start gab es verschiedene Vorträge zu den beiden Fachbereichen. Michèle Strzelecki, Präsidentin von LIMES, begrüsste die Teilnehmerinnen: «Vor vier Jahren war ich selbst beim Schülerinnentag», sagte sie. «Heute studiere ich Maschinenbau an der ETH und wer weiss, vielleicht seid auch ihr schon bald hier».
Vom Studium zum Start-up
Im Anschluss stellte Laure De Lorenzis, Professorin am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik(D-MAVT), ihre Forschungsarbeit vor und erzählte von ihrem Werdegang. «Frauen sind in den Ingenieurwissenschaften zwar eine Minderheit, doch war mir das stets egal», sagte sie. «Ich hatte schon als Schülerin Spass an Mathe und Physik und wollte gerne etwas Neues erschaffen können». Ingenieurwissenschaften seien dafür genau das Richtige. «Sie nutzen die Grundprinzipien der Naturwissenschaften, um auf dieser Grundlage Neues zu entwickeln». Nach ihrem Studium in ihrer Heimatstadt Lecce in Süditalien habe sie in verschiedenen Ländern ihre Forschungsarbeit und später ihre Lehrtätigkeit fortgesetzt. Seit Februar 2020 ist sie an der ETH Zürich. Sie empfahl den Schülerinnen sich nicht abschrecken zu lassen, wenn sie Interesse an Ingenieurwissenschaften hätten. Ein Studiengang wie Maschinenbau sei sehr vielfältig und biete viele Berufsmöglichkeiten bis hin zum Aufbau eines Start-ups.
Ähnlich äusserte sich Gabriela Hug, Professorin am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik(D-ITET). Sie verwies darauf, dass sie ihr Gymnasium in Solothurn mit einem Schwerpunkt in Sprachen abgeschlossen und dennoch das Studium der Elektrotechnik erfolgreich bewältigt habe. Seit 2015 ist die Mutter von drei Kindern Professorin an der ETH Zürich. Bei ihrer Forschungsarbeit beschäftigt sie sich mit Lösungen für eine sichere Energieversorgung.
Das Ingenieurstudium greifbar machen
Wie ihre Vorrednerinnen beschrieben auch Louisa Buttsworth, D-MAVT Alumna, und Annik Jeiziner, D-ITET Alumna, die vielfältigen Möglichkeiten, die ihnen ihr Studium eröffnet habe. «2014 war ich beim Schülerinnentag», sagte Jeiziner. «Heute arbeite ich bei der SBB». Und Louisa Buttsworth, die bei einer Firma arbeitet, die zu Engineering-Projekten berät, riet den Teilnehmerinnen, bei Unternehmen schnuppern zu gehen, um so herauszufinden, was sie besonders interessiert.
Um das Studium in den Bereichen Maschinenbau und Elektrotechnik noch greifbarer zu machen, besuchten die Schülerinnen anschliessend verschiedene Labore sowie das Student Project House und das Hochspannungslabor. Im Student Project House im ML-Gebäude können sich Studierende zum Ideenaustausch treffen und die vor Ort zur Verfügung gestellte Infrastruktur mit 3D-Druckern und weiterer Technik nutzen. Im Hochspannungslabor von D-ITET steht die Energieforschung im Mittelpunkt.